Schwächelnde Weizenpreise belasten hiesigen Ackerbau

Schwächelnde Weizenpreise belasten hiesigen Ackerbau

Pflanzenausschuss tagte in Hannover – Hoffnung auf besseres Wetterjahr 2025

L P DDass schwierige Witterungsbedingungen, angefangen mit einem nassen Herbst 2023, einem rekordwarmen Frühling, starker Trockenheit, Spätfrösten und einem feuchten Sommer mit regionalen Unwettern den Ackerbauern in Niedersachsen die Ernte 2024 stellenweise ordentlich verhagelt haben, ist bekannt. Die Getreideernte war deutlich rückläufig zum Vorjahr, es gab zumeist schlechtere Qualitäten, nur auf leichten Böden blieben die Ergebnisse zufriedenstellend. Welche Auswirkungen diese Turbulenzen auf die Getreide- und Ölsaatenmärkte hatten und voraussichtlich haben werden, berichtete Stephanie Stöver-Cordes, Expertin bei der Landwirtschaftskammer (LWK), jetzt im Pflanzenausschuss des Landvolks Niedersachsen, und blickte dabei auch auf die globalen Handelsaussichten und -voraussetzungen.

Am Beispiel der schwächelnden Weizenpreise zeigte Stöver-Cordes auf, dass der Markt längst nicht mehr nur von der heimischen Produktion abhängig ist. Denn trotz der kleinsten EU-Ernte seit zwölf Jahren (in Frankreich sogar seit 40 Jahren) ist das Weizen-Preisniveau für die heimischen Landwirtinnen und Landwirte oft zu niedrig, um die laufenden Kosten zu decken. Als einen der Gründe für die vom Weltmarkt abhängige Preisentwicklung nannte Stöver-Cordes den Preisdruck vom Schwarzen Meer als eine Ursache. Von hier wird seit langem mit so günstigen Preisen exportiert, dass die EU-Erzeuger nicht konkurrenzfähig und die EU-Exporte um círca 30 Prozent gesunken sind. „Glaubt man den Berichten, so werden die Weizenexporte aus Russland ab Februar 2025 allerdings auf elf Millionen Tonnen (t) limitiert“, sagt Stöver-Cordes. „Im Vorjahr waren es noch 29 Millionen“. Dies könne die EU-Exporte wieder etwas ankurbeln und den Markt beleben, erwartet die Fachfrau.

In seinem aktuellen Bericht schätzt das US-Landwirtschaftsministerium die weltweite Weizenproduktion dieses Jahres auf 793 Mio. t (+ 2 Mio. t zum Vorjahr). Stärker gestiegen ist jedoch der globale Verbrauch, was dazu führt, dass die Endbestände wie schon in den zurückliegenden Jahren abgeschmolzen werden.

„Die Zahlen zeigen uns, wie volatil die Märkte sind und, dass wir Landwirte jetzt wirklich auf ein besseres Wetterjahr hoffen müssen“, fasste der Ausschussvorsitzende Thorsten Riggert die Lage für die Ackerbauern zusammen. Unklar sei noch, welche Auswirkungen mögliche Vorgaben der neuen US-Regierung unter Donald Trump bringen würden, und auch der Blick auf die Bundestagswahl 2025 verspreche Spannung im Hinblick auf sich ändernde Bedingungen für die Landwirtschaft. (LPD 95/2024)

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Sonja Markgraf

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